La Coruña 09.09.-12.09.2018
Was macht man eigentlich 4 Tage in La Coruña?
Wir genießen! Wir genießen die Sonne. Wir genießen die Wärme. Wir genießen die lebendige Stadt, das Essen und die Atmosphäre.
Unsere Tagesabläufe beginnen mit einem kleinen sportlichen Rundlauf. Anschließend entspannen wir am Strand. Die Sonne ist gut auszuhalten, nur das Meer ist so kalt wie die Ostsee im April. Zum Abendessen probieren wir uns durch die spanische Küche in den zahlreichen Tapas-Bars. Was für eine Lebensqualität.
Die Crew unseres Nachbarbootes lernen wir kennen. Sehr sympathische Dänen, mit denen wir zwei nette Abende verbringen.
Zu guter Letzt können wir einem betrunkenen Schweden das Leben retten. Er unterschätzte die Distanz zwischen Steg und Boot und viel ins Hafenbecken.
Tatkräftig packen wir mit an und helfen seinem Freund, ihn wieder aus dem Wasser zu fischen. Der Schwede nahm das Missgeschick mit Humor und freute sich, die Dusche am Morgen sparen zu können.
Muxia 12.09.-14.09.2018
Wie soll es anders sein. Bei Dunkelheit erreichen wir sicher den Hafen. Die 38 Seemeilen waren nicht der Rede wert, aber wenn der Wind fehlt…
Anlegen, Festmachen und schon sind wir von Bord und erkunden die Stadt. Schnell einen groben Überblick verschafft, sitzen wir in einem guten Restaurant und genießen Tapas und Wein.
Muxia ist nicht nur wegen des größten Schiffsunglücks (2002 zerschellte der Öltanker Prestige vor der Küste) an der galicischen Küste bekannt, sondern auch die Wallfahrtskirche A Virxe da Barca lockt viele Pilger in den Ort.
Wir entschließen uns am nächsten Tag für eine Wanderung. Wir laufen den „Romanica Trail“, einen Rundgang der uns durch einige Ortschaften und entlang der Costa da Morte führt. Ein wunderschöner Weg an kleinen Küstenorten vorbei, bäuerlichen Gehöften und schöner Natur.
Muros 14.09.-16.09.2018
Von Muxia bis Muros sind es ca. 30 Seemeilen. Keine große Sache. Bis zum Kap Finisterre ( lateinisch finis terrae ‚Ende der Erde) lief alles gut, doch dann werden wir von dichten Nebelbänken begleiten und sie erschweren erheblich die Sicht.
Trotz der dramatischen Bedingungen finden und landen wir sicher im Hafen. Wir haben völlig vernebelt vergessen uns über Funk anzumelden und so werden wir von einem grantigen Hafenmeister Pedro empfangen. Zum Glück half Bier aus Deutschland. Es stimmte das spanische Gemüt wieder freundlicher.
Ausgeschlafen zieht es uns am nächsten Tag in die Berge. Wir wandern entlang einer Bergkette, die sich um die Bucht von Muros erstreckt. Die Aussicht ist atemberaubend und lenkt uns von der doch recht anspruchsvollen Strecke ab. Zum Glück haben wir Wasser und Brot dabei, da die herbeigesehnte Cervezaria auf sich warten ließ. Im Übrigen wandern wir ohne vollausgestatteter Funktions- und Wanderkleidung. Und- das geht!
A Pobra do Caramiñal 16.09.-18.09.2018
Ein Blick aus dem Cockpit. Keine Sicht. Dicker Nebel umhüllt uns. Was tun? Segeln, Fahrrad fahren oder Wandern? Wir sind unschlüssig.
Wir beschließen erst einmal loszulaufen. Sicher wird sich der Nebel bald lichten.
Aus dem Loslaufen wird dann doch eine beachtliche Wanderung. Wieder in die Berge. Der Nebel lichtet sich im weiteren Tagesverlauf tatsächlich und wir werden mit einer gigantischen Aussicht und einer wunderschönen Landschaft belohnt.
Den Weg haben wir allerdings etwas unterschätzt oder uns überschätzt. Wie auch immer! Wieder an Bord beschließen wir jedenfalls, uns den Abend einfach nicht mehr zu bewegen.
Verrückt, dass wir am Morgen auch noch Joggen waren…
19.09.2018
Nach einem sonnigen Tag auf dem Wasser mit leichten Winden, meist zwischen kleinen Inseln und dem Festland entlang segelnd, erreichen wir am Nachmittage Baiona. Endlich lernen wir auch die Besatzung der Ariadne kennen; ein Schiff, welches wir seit Frankreich immer wieder gesehen hatten, jedoch niemals das freundliche Ehepaar antreffen konnten. Die Pläne sind gleich den unseren: Südwärts! Wir freuen uns auf weitere Treffen in den kommenden Häfen.
Baiona: Hübsch, lebendig wie alle bisherigen spanischen Städte Galiciens.
20.09.2018
Nachmittags legen wir ab und rauschen gen Süden. Mit dem letzten Tageslicht laufen wir in La Guardia direkt an der Grenze zu Portugal ein. Die kleine Bucht ist eng, im Norden mit Felsen gespickt. Wir quetschen uns in die südliche Ecke zwischen Mole und vielen Fischerbooten an Mooringtonnen. Der Anker hält, jedoch können wir wegen der engen Verhältnisse nicht viel Ankerkette strecken. Die einlaufende Atlantikwelle und der Gezeitenstrom halten das Boot in Bewegung. Wir tanzen rund um den Ankerplatz und machen uns Gedanken. Wenn der Anker sich losreißt, sind wir schnell an der Steinmole oder geraten an die Fischerboote oder landen auf Grund…
Eine unruhige Nacht!